Ich setze dagegen: Sprache wird gar nicht erworben. Sprache ist eine angeborene Fähigkeit, die es - intelligent - hervorzurufen, zu stärken und zu entwickeln gilt. In der neuen Ich-kann-Schule ist das eine ganz einfache Beobachtung, die jeder nachprüfen kann.
In früheren Zeiten haben Mütter ja oft zehn und mehr Kinder bekommen. Und bei der Geburt spricht kein einziges Kind auch nur ein Wort Deutsch. Dennoch lernten alle Kinder bei der Mutter so gut Deutsch, dass wir alle noch heute ganz selbstverständlich von Muttersprache sprechen. Mit 6 kommt das Kind dann in die Schule, wo es dann angeblich erst richtig und viel besser "Deutsch" lernt. Warum spricht dann eigentlich nicht ebenso selbstverständlich jeder von deutscher Schulsprache??? Die konkrete Beobachtung zeigt, dass Deutsch ab der Schule für die allermeisten zu einem lebenslang ungelösten Problem wird. Nicht nur Schüler, auch sehr viele Lehrer haben zu Deutsch ihr Leben lang eine höchst problematische Beziehung - nicht wegen ihrer Muttersprache sondern wegen Schuldeutsch.
Warum klappt das mit dem Deutschlernen bei der Mutter so gut, wo sie doch i.d.R. keinerlei amtliche pädagogische Qualifikation dafür besitzt? Die Ich-kann-Schule hat eine ganz einfache Antwort darauf: Weil die Mutter es intuitiv richtig macht. Die Mutter geht davon aus, dass der liebe Gott alles in ihr Kind hineingelegt und es mit allem begabt hat, und sie sucht all diese guten Gaben ganz selbstverständlich und in froher Erwartung aus dem Kind herauszulocken und hervorzurufen. Damit weckt sie die Talente, die im Kind schlummern, und ruft sie erfolgreich hervor. Sie gibt ihnen jede Entwicklungschance und freut sich selbst wie ein Kind über das Wunder.
Warum klappt das Deutschlernen bei der Lehrerin und dem Lehrer so schlecht und warum entstehen dadurch immer mehr Probleme und warum wird für viele Deutsch zu einer einzigen Qual, mit der sie ihr Leben lang am liebsten nie mehr etwas zu tun haben wollen? Die ebenso einfache Antwort der neuen Ich-kann-Schule darauf lautet: Wei die Lehrer es verkehrt machen, ja, weil schon ihr pädagogischer Auftrag verkehrt ist. Die Pädagogik sieht das Kind immer noch als vollkommen leeren Behälter an, in den die Weisheit aus dem Lehrplan hineingefüllt und bei Widerstand hineingestopft werden muss. Auf die sensiblen, originalen, lebendigen Talente und Fähigkeiten des Kindes stapelt sie ihr totes Papierwissen. Noch dümmer kann man es kaum machen, als das originale Leben mit seinen originalen Kräften & Talenten so plump zuzuschütten. Schon aus der Bibel (und ähnlichen Weisheitsbüchern) und der praktischen Lebenserfahrung sollten wir doch alle wissen, dass man Talente nicht zustapelt sondern ausgräbt und mit ihnen wuchern soll. Wenn es die Schule endlich von den Müttern lernen würde, könnte das Leben nach dem 6.Lebensjahr in etwa so intelligent weitergehen wie vorher. Als Ich-kann-Schule-Lehrer stellt sich mir natürlich die Frage: Wie lange wollen wir mit GEIST noch so geistlos umgehen? Ich grüße freundlich. Franz Josef Neffe
Zuletzt als neu markiert von Anonymous am Sa 13. Dez 2014, 06:14.
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