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 Betreff des Beitrags: Fünf Spracherwerbstheorien
BeitragVerfasst: Mo 12. Dez 2011, 21:07 
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Kognitivismus
Der Begriff der Kognition bezieht sich auf alle Prozesse des Wahrnehmens, Denkens, Urteilens und Schließens. Er gehört zum Bereich der kognitiven Psychologie, welche sich damit beschäftigt, wie Menschen ihre Erfahrungen strukturieren. Der Kognitivismus geht davon aus, dass Lernen durch Prozesse und Zustände beeinflusst wird, die zwischen Reiz und Reaktion liegen. Weiterhin bezeichnet man das kognitive Lernen als Informationsaufnahme und –verarbeitung. Die Denkvorgänge werden analysiert, und somit ist dies das Gegenteil zum Behaviorismus.

Konnektionismus
Der Konnektionismus bezieht sich auf die verschiedenen Bereiche der Sprache wie die Grammatik oder Lexik. Diese bilden keine separaten Module, die unabhängig voneinander erworben werden, sondern beeinflussen sich gegenseitig. Der Strukturerwerb der Sprache ist das Ergebnis einer aktiven Informationsverarbeitung, welche in Eigeninitiative geleistet wird. Zu Beginn ist der Input sehr einfach strukturiert (nur einfache Sätze), wird dann niedriger aufgrund der kleineren Aufmerksamkeits- und Informationsspanne und etabliert zunächst grundlegende Kategorien wie zum Beispiel Nomen, Verben, Singular und Plural.

Behaviorismus
Der Behaviorismus vertritt den wissenschaftstheoretischen Standpunkt. Es wird ausschließlich das Verhalten beurteilt, und die menschliche Psyche wird außen vor gelassen (Black Box). Die Sprache wird laut dieser Theorie durch Imitation und Verstärkung (Belohnung) erworben. Die Umwelt liefert sprachliche Vorbilder und verstärkt richtige Äußerungen des Kindes durch Lob.

Nativismus
Die Theorie des Nativismus stellt die Ansicht dar, dass bestimmte Begabungen und Fähigkeiten von Geburt an im Gehirn verankert sind. Diese angeborenen Begabungen erlauben uns die Sprache zu erlernen, und ohne diese Begabungen wäre das Erlernen stark behindert werden. Begründet wird zudem mit der Ansicht, dass unsere grammatischen Strukturen zu komplex sind, um sie nur durch Imitation zu erlernen.

Interaktionismus
Die Aussage des Interaktionismus ist, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und somit nur in Interaktion mit anderen Menschen ein gutes Denken und Selbstbewusstsein entwickeln kann. Soziale Beziehungen und Objekte werden somit nur durch Kommunikation und Interaktion hervorgebracht.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 12. Dez 2011, 21:07 


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BeitragVerfasst: Sa 13. Dez 2014, 06:14 
Ich setze dagegen:
Sprache wird gar nicht erworben.
Sprache ist eine angeborene Fähigkeit, die es - intelligent - hervorzurufen, zu stärken und zu entwickeln gilt.
In der neuen Ich-kann-Schule ist das eine ganz einfache Beobachtung, die jeder nachprüfen kann.

In früheren Zeiten haben Mütter ja oft zehn und mehr Kinder bekommen.
Und bei der Geburt spricht kein einziges Kind auch nur ein Wort Deutsch.
Dennoch lernten alle Kinder bei der Mutter so gut Deutsch, dass wir alle noch heute ganz selbstverständlich von Muttersprache sprechen.
Mit 6 kommt das Kind dann in die Schule, wo es dann angeblich erst richtig und viel besser "Deutsch" lernt.
Warum spricht dann eigentlich nicht ebenso selbstverständlich jeder von deutscher Schulsprache???
Die konkrete Beobachtung zeigt, dass Deutsch ab der Schule für die allermeisten zu einem lebenslang ungelösten Problem wird.
Nicht nur Schüler, auch sehr viele Lehrer haben zu Deutsch ihr Leben lang eine höchst problematische Beziehung - nicht wegen ihrer Muttersprache sondern wegen Schuldeutsch.

Warum klappt das mit dem Deutschlernen bei der Mutter so gut, wo sie doch i.d.R. keinerlei amtliche pädagogische Qualifikation dafür besitzt?
Die Ich-kann-Schule hat eine ganz einfache Antwort darauf: Weil die Mutter es intuitiv richtig macht.
Die Mutter geht davon aus, dass der liebe Gott alles in ihr Kind hineingelegt und es mit allem begabt hat, und sie sucht all diese guten Gaben ganz selbstverständlich und in froher Erwartung aus dem Kind herauszulocken und hervorzurufen. Damit weckt sie die Talente, die im Kind schlummern, und ruft sie erfolgreich hervor. Sie gibt ihnen jede Entwicklungschance und freut sich selbst wie ein Kind über das Wunder.

Warum klappt das Deutschlernen bei der Lehrerin und dem Lehrer so schlecht und warum entstehen dadurch immer mehr Probleme und warum wird für viele Deutsch zu einer einzigen Qual, mit der sie ihr Leben lang am liebsten nie mehr etwas zu tun haben wollen?
Die ebenso einfache Antwort der neuen Ich-kann-Schule darauf lautet: Wei die Lehrer es verkehrt machen, ja, weil schon ihr pädagogischer Auftrag verkehrt ist.
Die Pädagogik sieht das Kind immer noch als vollkommen leeren Behälter an, in den die Weisheit aus dem Lehrplan hineingefüllt und bei Widerstand hineingestopft werden muss.
Auf die sensiblen, originalen, lebendigen Talente und Fähigkeiten des Kindes stapelt sie ihr totes Papierwissen.
Noch dümmer kann man es kaum machen, als das originale Leben mit seinen originalen Kräften & Talenten so plump zuzuschütten. Schon aus der Bibel (und ähnlichen Weisheitsbüchern) und der praktischen Lebenserfahrung sollten wir doch alle wissen, dass man Talente nicht zustapelt sondern ausgräbt und mit ihnen wuchern soll.
Wenn es die Schule endlich von den Müttern lernen würde, könnte das Leben nach dem 6.Lebensjahr in etwa so intelligent weitergehen wie vorher.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer stellt sich mir natürlich die Frage: Wie lange wollen wir mit GEIST noch so geistlos umgehen?
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe


Zuletzt als neu markiert von Anonymous am Sa 13. Dez 2014, 06:14.


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