Pädagogik LK Herder-Gymnasium Minden

Der Unterricht an der Waldorfschule besteht aus Hauptunterricht und Fachunterricht. Jeden Morgen in den ersten Stunden beginnt der Schultag mit dem Hauptunterricht beim Klassenlehrer. Zu dem Hauptunterricht gehören die Fächer Mathe, Deutsch, Erdkunde, Menschen-/ Tier-/ Pflanzenkunde, Geschichte, Physik und Chemie. Dieser Unterricht geschieht immer in Epochen.
Das bedeutet, dass zwischen drei bis vier Wochen lang durchgehend je nur ein Fach unterrichtet wird. In diesem Zeitraum wird ein Gebiet also täglich durchgearbeitet, bis es nach den vier Wochen anschließend erst wieder ruht. Dies schließt eine fragmentierte Wissensvermittlung aus und fördert die intensive Beschäftigung mit einem Bereich. Das Wissen kann erst absinken, später auf neuem Niveau erinnert, erweitert und verändert werden. Die Arbeitsschritte und Ergebnisse werden im sogenannten Epochenheft festgehalten, welches von jedem Schüler geführt wird und welches das Lehrbuch ersetzt.Eine dreiwöchige Epoche umfasst umgerechnet so viel wie eine Einzelstunde, die über ein ganzes Jahr hinweg einmal wöchentlich unterrichtet werden würde.
Der Epochenunterricht wird in vier Teile gegliedert.
1. rythmischer Teil: Hier wird zunächst ein Morgenspruch, als christliches Element aufgesagt.
Anschließend stimmen Gesang und Reime usw. die Kinder auf den Unterricht ein.
2. Wiederholungsteil: Hier wird das bereits in den Vorstunden Gelernte wiederholt und somit alle auf den selben Wissensstand gebracht.
3. Arbeitsteil: Hier werden neue Unterrichtsinhalte erschlossen und im Epochhenheft verschriftlicht.
4. Erzählteil: Hier werden Märchen, Fabeln und Geschichten erzählt. Die Figuren dieser Erzählungen dienen den Kindern als Vorbild und sollen ihr Verhalten beeinflussen.
Der Erzählteil fällt in der Oberstufe jedoch weg, zudem wird der Unterricht vom Fachlehrer und nicht mehr vom Klassenlehrer unterrichtet.

Meistens wird versucht, den Epochenunterricht so zu legen, dass nicht zu sehr ähnelnde Fächer aufeinander folgen, die verschiedene Sinne der Kinder ansprechen.

Die Fächer wie Sprachen, Sport, Handarbeiten oder Musik, bei denen es regelmäßger Übung bedarf, findet nicht im Epochenunterricht statt, sondern werden in den nachfolgenden Fachstunden unterrichtet. Ebenso gibt es für die Fächer Deutsch und Mathematik Übungsstunden um eine Festigung und Vertiefung des Stoffes zu ermöglichen.

Stundenplan:
Allgemein ist wichtig, dass sich der Stundenplan einer Waldorfschule und einer Regelschule sich insofern unterscheiden, dass der Stundenplan auf der Regelschule meist organisatorisch bedingt ist und bei der Waldorfschule auf das Bild des Menschen abgestimmt ist. So ist der Waldorfstundenplan rythmisiert. In den ersten Stunden spielt das Denken und Wahrnehmen eine Rolle, in den nächsten Stunden ddas Sprechen und Machen und in den letzten Stunden das Kreative und Entspannende.

Sportunterricht :
Der Sportunterricht wird ab der dritten Klasse unterrichtet. Der natüliche Bewegungsdrang der KInder wird genutzt, um motorische und soziale Fähigkeiten zu verbessern. Die Kinder machen im Sportunterricht zum Beispiel die Erfahrung vom Fangen und Gefangen werden, sowie des Ergreifens des äußerden Rahmens. Zudem wird die Konzentration gefördert und die eigenen Käfte und Grenzen werden Kennengelernt.

Eurythmie:
Eurythmie ist eine von Rudolf Steiner entwickelte Bewegungskunst, die Sinne und Körperbeherrschung und Wahrnehmung verknüpft.
Mit anderen Worten ist Eurythmie die Kunst, in Sprache und Musik wirksame Gesetzesmäßigkeiten und Beziehungen durch menschliche Bewegung sichtbar zu machen. Die Bewegung soll aus dem Bewusstsein dessen gestaltet werden, wie der Leib mit dem umgebenden Raum in Welchselwirkung steht. Die Eurythmie soll geistige Inhalte durch Körperbewegungen und Gesten darstellen.
Sie gehört zum Lehrplan der Waldorfschulen und kommt in dem Stundenplan anderer Schulen nicht vor.
Das Fach beruht auf Steiners Anschauung, dass sich im Menschen durch Sprache und Gesang innere Gebärden abspielen, die durch rhythmische Bewegungen nach außen hin sichtbar gemacht werden können.
Der Eurythmieunterricht wird an den Waldorfschulen ebenfalls jahrgangsstufenabhängig gestaltet: In den ersten Schuljahren lernen die kleinen Kinder einfache Rhythmen und Stabübungen, in der Oberstufe werden von den Jugendlichen lyrische, dramatische und andere Themen selbstständig künstlerisch gestaltet und der Schulgemeinschaft und den Eltern bei Feiern vorgeführt.
Der Eurythmieunterricht findet meist in mit Blumen geschmückten Räumen mit heller Einrichtung statt. Der Unterricht wird mit einem Glockenton eröffnet und musikalisch begleitet.
Die Eurythmie wirkt sich gesundend und fördernd auf die Geschicklichkeit, Konzentrationsfähigkeit, Persönlichkeitsentfaltung und die Entwicklung sozialer Kompetenzen aus.

Gartenbauunterricht:
Der Gartenbauunterricht findet ab der sechsten Klasse statt. Hier wird die Natur im Jahresablauf beobachtet. Die Schüler bearbeiten den Boden, pflanzen, sähen und pflegen und ernten in der Natur. Meist besitzt jede/s SuS ein eigenes Beet, das dann bearbeitet wird.

Handarbeit:
An dem Handarbeitsunterricht nehmen alle Schüler teil, sowohl männlich als auch weiblich. Er beginnt schon in der ersten Klasse und beinhaltet das Lernen von Stricken, Häkeln, Nähen, Flächten, Weben so wie Schnitzen. Dieses Unterrichtsfach beruht auf Steiners Theorie, dass derjenige, der seine Finger ungeschickt bewegt auch wenig bewegliche Gedanken und Ideen hat. Später lernen die Sus dann Tischlern, Metallarbeiten, Schmieden und Buchbinden.

Religionsunterricht:
Es wird sowohl evangelische als auch katholische Religion angeboten.

Kunst, Theater, Musik:
Auf der Waldorfschule werden die SuS in den musischen und künstlerischen Fächern besonders gefördert. So erlernt jeder SuS mindestens ein Instrument. Zudem wird im gesamten Unterricht viel gesungen und musiziert, da dies Ruhe und Sicherheit vermittelt.

Übstunde:
In der Übstunde wird über Proekte gesprochen und für Theaterstücke geprobt. Außerdem wird der Stoff des Unterrichts vertieft und wiederholt und Gedichte werden geübt.

Förderunterricht:
Der Förderunterricht wird ganz individuell gestaltet. Es gibt zum Beispiel die Heileurythmie, eine Maltherapie und eine Musiktherapie. Zusätzlich werden die SuS mit LRS hier unterstützt.