Verbundenheit der Elemente, Holismus (Ganzheitlichkeit) Systeme sind Ganzheiten. Dies kann man besonders gut an dem Beispiel der Familie sehen. Jeder der Familie ist mit einem anderen so verbunden, dass eine Änderung des einen automatisch eine Veränderung des gesamten Systems bedeuten kann. Bei einer Familientherapie splittert man das System, also die Familie, aber nicht in ihre Bestandteile auf, da man somit die Ganzheit zerstören würde. Sondern es ist möglich das System als Ganzes zu untersuchen. Zielorientierung, Prozess Die Familie befindet sich in einem ständigen Prozess. Dabei wird zwischen zwei Arten von Prozessen unterschieden, nämlich der progressiven Segregation und der progressiven Systematisierung. Bei der progressiven Segregation findet eine zunehmende Desintegration des Systems statt, welches bis zum Zerfall führen kann. Die progressive Systematisierung bezeichnet den zunehmenden Fortschritt in Bezug auf die Ganzheit des Systems, im Extremfall bis zur Erstarrung. Zu beachten ist, dass beide Prozesse gleichzeitig in einem System auftreten können.
Regulierung Die Regulierung beschreibt, dass ein System auf dem Weg zu seinem Ziel selbstregulierende Prozesse durchführen muss. In einer Familie gibt es ein Spannungsfeld, das sich aus den morphostatischen und den morphogenetischen Kräften zusammensetzt. Die morphostatischen Kräfte erhalten den Status quo in der Familie. Sie sind wichtig, um das System zu erhalten und Konstanz in einer sich verändernden Umwelt zu geben. Die morphogenetischen Kräfte treiben Regelveränderungen und Entwicklungen voran. Durch das Vorantreiben von Entwicklungen geben sie zugleich auch Anpassung an die veränderte Umwelt.
Homoöstase Homoöstase lässt sich als Gleichgewicht übersetzen. Dies ist ein Zustand den jedes System bzw. Familie anstrebt, aber nicht lange halten kann. In einer Familie mit einem funktionalen ‚homöostatischen Plateau‘ besteht ein Wechselspiel zwischen Gleichgewicht und Ungleichgewicht. Dabei sind Veränderungen akzeptiert und Konflikte werden als Chance gesehen. Damit wird also deutlich, dass sich Familien auf Ungleichgewichtszustände einlassen. Kalibrierung, Stufenfunktion Nach dem systemtheoretischen Ansatz findet die Entwicklung nicht linear sondern in Sprüngen statt. Diese lassen sich in intrafamiliäre Entwicklungsstufen ( Geburt von Kindern, Pubertät, Altern, Reifen) und außerfamiliäre Entwicklungsstufen (Schule, Militärdienst, Pensionierung) gliedern. Diese Entwicklungsstufen stellen immer wieder eine neue Herausforderung für das Familiensystem dar. Das System muss sich dann neu kalibrieren.
Hierarchie Systeme kann man außerdem noch weiter in Subsysteme zerlegen. Diese Subsysteme sind auch als ein eigenständiges System zu betrachten. Damit kann das Familiensystem auch ein Untersystem (zur Dorfgemeinschaft) oder Übersystem (zu Geschwistern) darstellen.
Regeln Mit Regeln sind solche gemeint, die ein System in der Balance zwischen Gleichgewicht und Ungleichgewicht halten. Dabei können Regeln offen (explizit), verdeckt (implizit), funktional oder dysfunktional sein. Dabei gibt es aber keine absoluten Werte. Eine Regel kann zum Beispiel bei der Geburt funktional sein und zwanzig Jahre später aber sehr dysfunktional, weil sie keinen Sinn mehr ergibt. Explizite Regeln sind meistens nicht verletzend, im Gegensatz zu den impliziten Regeln, die oft Tabus darstellen und durch die expliziten Regeln verändert werden können. Die implizierten Regeln sind den Familienmitgliedern nicht bewusst und können somit auch nicht verändert werden.
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