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BeitragVerfasst: Di 5. Jun 2012, 16:45 
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Familien werden immer Schwierigkeiten, Konflikten und Enttäuschungen ausgesetzt sein. Wenn sie die Probleme innerhalb ihres Systems nicht selbstständig lösen können, benötigen sie die Hilfe von außerhalb. Hier kommt die Familientherapie in das Spiel.
Die Form von Familientherapie, wie es sie heute gibt, gab es allerdings nicht immer.
Im 19. Jahrhundert vollzog sich das Denken der Psychotherapie noch nach dem Aktions-Reaktions-Schema. Man konzentrierte sich in Theorie wie auch in Praxis nur auf das Individuum selbst und suchte bei diesem die Ursachen für Auffälligkeiten.
Erst im 20. Jahrhundert fing die Psychotherapie an, das Individuum als Teil eines oder mehrerer Systeme zu verstehen, durch die es in komplexen, sich wechselseitig beeinflussenden Beziehungen mit der Umwelt steht. Von den zwei Theoretikern Hall und Fagen wird das System als ein Aggregat von den Mitgliedern des Systems und Beziehungen zwischen den Mitgliedern und zwischen ihren Eigenschaften. Die Beziehungen zwischen den Mitgliedern sichern den Zusammenhalt des Systems, wobei jedes System eigene Regeln und Gesetzte besitzt, die jedoch nur innerhalb dieses Systems gelten.
Ein System wird zudem als eine Einheit verstanden. Das bedeutet, dass sich jede Veränderung des Einzelnen auf das gesamte System auswirkt und Veränderungen hervorruft. Darüber hinaus muss innerhalb eines Systems ein funktionales Gleichgewicht zwischen der Tendenz zur Beständigkeit und der Tendenz zur Transformation bestehen, da das System ansonsten in eine Krise gerät oder sogar zerbricht. Es wurde also mit der Zeit der Entwicklung der systemischen Familientherapie deutlich, dass der Einzelne in komplexe Systeme eingebunden ist und die dort stattfindenden Interaktionen und Beziehungen wichtig sind für die psychische Gesundheit der einzelnen Mitglieder. Allgemein lässt sich sagen, dass nicht mehr nur das Individuum, sondern das soziale System betrachtet wird, und nicht mehr nur nach ursächlichen, sondern nach ergänzenden Erklärungen gesucht wird, sodass nicht mehr das Verhalten des Einzelnen versucht wird zu verändern, sondern das Interaktionsmuster innerhalb des Systems. Wichtig ist jedoch, dass nach dem systemischen Denken die Anzeichen nicht immer gleich als Problem gesehen werden, sondern eine bestimmte Funktion im System übernehmen.


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Verfasst: Di 5. Jun 2012, 16:45 


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