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Die Stadien des Spracherwerbs

Mo 12. Dez 2011, 20:57

Lallstadium
Das Lallstadium ist kein direktes Vorstadium des Sprechens, jedoch übernimmt es einen wichtigen Teil zur Hinführung. Es werden die ersten Laute geübt, die zunächst bei allen Kindern in der Welt übereinstimmen. Am Ende des Lallstadiums jedoch klingen diese aneinandergehängten Laute bereits sehr ähnlich der Muttersprache. Die Kinder haben diese Lautmuster und den Tonfall durch Zuhören erlernt. Wichtig ist zudem die Ammen- bzw. Babysprache, welche zur Kennzeichnung des Sprecherwechsels dient, zur Unterstützung beim Verfolgen und Analysieren und zuletzt auch zur Erlangung von Aufmerksamkeit.

Einwortstadium
Die ersten Wörter, die erlernt werden, sind Substantive, meistens von bewegenden, Geräusche machenden oder manipulierbaren Gegenständen (Mama, Ball, Auto). Häufig werden in diesem Stadium die Substantive noch für andere Gegenstände verwendet. So wird zum Beispiel das Wort Mond, aufgrund der Form des Gegenstandes auch auf beispielsweise einen Kuchen, den Buchstaben O oder andere runde Gegenstände übertragen. Erst wenn das Weltverständnis wächst, wird der Begriff „Mond“ auch mit den dazugehörigen Eigenschaften verknüpft. Bis zum 3. Lebensjahr neigen die Kinder jedoch dazu die Wörter zu überdehnen. Die ersten Wörter werden zunächst dazu verwendet, um Behauptungen oder Forderungen aufzustellen. Am Ende des Einwortstadiums entwickeln Kinder bereits Hypothesen, wie man die Wörter zu Sätzen verbindet.

Zweiwortstadium
In diesem Stadium beginnen die Kinder Verbindungen herzustellen aus Beweger, Bewegliches und Lokalisierung. Ohne den Kontext des Satzes zu kennen, ist es sehr schwer zu verstehen, was das Kind ausdrücken will, weil häufig noch keine Verben in Verbindung gebracht werden. So kann ein Kind, das sagt „Tanja Ball“ mehrere Bedeutungen haben. Unter anderem ‚Tanja will den Ball haben‘ oder ‚Tanja hat einen Ball‘ oder ähnliche. Nach dem Durchlaufen des Zweiwortstadiums sind die Entwicklungen bei den Kindern sehr verschieden und die Satzlängen können somit sehr unterschiedlich sein.

Stadium des Telegrammstils
Im Telegrammstil werden zunächst fast nur Substantive und Verben verwendet, noch ohne Tempus-, Pluralendungen und Funktionswörtern (der, und, von). Beispiel: „Peter Ball Fenster hauen kaputt“. Erst im Laufe des Spracherwerbs lernen die Kinder die richtige Abfolge und Beziehungen der Wörter. Im Alter von 2,5 Jahren beginnen die Kinder auch über ihre inneren Zustände und Gefühle zu sprechen. Sie sprechen nun nicht mehr nur über die physische Welt, sondern auch über die psychische. Im Telegrammstil wird die Sprache komplexer, weil mehr Wörter gelernt werden, die Grammatik Schritt für Schritt gelernt wird, neue Entdeckungen gemacht werden und auch abstraktere Gedankengänge verstanden werden und zuletzt auch, weil die Kinder Veränderungsprozesse, Erinnerungen und Erwartungen erfassen.

Mo 12. Dez 2011, 20:57

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