Krappmann definiert Identität allgemein als Leistung zur Beteiligung an Kommunikations - und Interaktionsprozessen. Des Weiteren ist Identität etwas Dynamisches und Uunveränderbares und wird durch jeden Interaktionsprozess neu definiert. In einem Gespräch haben die Gesprächspartner unterschiedliche Erwartungen an das Individuum, dennoch muss das Individuum sich als identisches Individuum behaupten. Wenn dies nicht möglich ist, droht der Abbruch der Interaktion. Laut Krappmann ist das Streben nach Identität unerlässlich für die erfolgreiche Partizipation in Interaktionsprozessen. Außerdem kann die Identität als kreativer Akt angesehen werden. Der kreative Akt schafft eine Aufarbeitung des Lebensgeschichte des Individuums für die aktuelle Situation, wobei zum Beispiel auf frühere Interaktionserfahrungen zurück gegriffen wird. Krappmann geht auch auf den Begriff der Identität im Interaktionismus ein. Demnach ist das Individuum auf soziale Beziehungen zu Anderen angewiesen, denn nur dadurch kann eine Identität gewonnen bzw. ein Selbst aufgebaut werden. Dieses soziale Geschehen ist ein offener dynamischer Prozess. Das Individuum besitzt Identität nur in bestimmten Situationen und unter Anderen, die die Identität anerkennen. Für eine balancierende Identität in Interaktionsprozessen mit Spielräumen müssen die widersprüchlichen Erwartungen bzw die unzureichende Bedürfnisbefriedigung und die unzugänglichen Versuche der Übersetzung ertragen werden.
Laura
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