Pädagogik LK Herder-Gymnasium Minden

Dilemmata
Dilemmata-Diskussionen dienen zur Untersuchung des Prozesses der moralischen Urteilsbildung. Die Methode stammt von Kohlberg.
Jede Person bekommt am Anfang ein hypothetisches Dilemma vorgelegt. In diesem Dilemma müssen sich mindestens zwei moralische nicht miteinander vereinbare Werte gegenüberstehen. Der Befragte muss dann eine Entscheidung fällen. Die Beispiele sollten die verschiedenen Befragten möglichst ansprechen und eine richtige Mischung zwischen kultureller Nähe und Distanz bieten.
Während des Interviews sollte der Interviewer vier Maßgaben befolgen:
• Aufrichtigkeit: Der Befragte muss über Ziel der Befragung aufgeklärt werden
• Klarheit: Das Interview darf nur dann geführt werden, wenn die Person den Inhalt des vorlegten Dilemmas verstanden hat.
• Präskriptivität: Die Antworten des Befragten müssen eindeutig das eigene Urteil widerspiegeln
• Maximale Kompetenzausschöpfung: Vom Interviewer wird erwartet, dass er die Person durch gezieltes Nachfragen dahingehend motiviert, ihre Antworten noch einmal zu überdenken und eventuell zu erweitern
Auswertung:
• Zuerst: Vergleich mit Musterantworten
• Gliederung in Themenbereiche
• Der Befragte erhält noch einmal die Gelegenheit eigene Normen und moralische Orientierungen in die Auswertung mit einzubringen
• Durch weitere Unterscheidung zwischen Normen und Elementen schafft sich der Interviewer zusätzliche Übersicht
• Wiederholung der einzelnen Schritte, bis alle Antworten ausgewertet sind und eine erste Stufeneinordnung zulässig ist
• Prüfung durch weitere Verfahren
• Endergebnis: Die jeweilige Stufenstruktur des Befragten muss feststehen.

Julia W.