Konsequenzen aus der Kritik: Differenzierung von Förderpädagogik und Interkultureller Erziehung
In dieser Phase nennt Nieke die Konsequenzen, die man aus der Kritik zog. Eine oberflächliche Konsequenz war das, was vorher mit "Ausländerpädaogik" bezeichnet worden war, nun einfach "Interkulturelle Erziehung" zu nennen, ohne jedoch inhaltlich etwas zu verändern. Eine weitere Konsequenz war aber, dass zwischen der Aufgabe der weiterhin erforderlichen Förderung der Kinder und Jugendlichen ausländischer Herkunft und der Aufgabe der Vorbereitung auf ein Leben in einer dauerhaft multikulturellen Gesellschaft, die jetzt neu hinzutrat und mit "Interkultureller Erziehung" bezeichnet wurde, differenziert wurde. Diese neue "Interkulturelle Erziehung" sah sich jedoch wiederum neuer Kritik ausgesetzt. Ein Kritikpunkt war, dass man befürchtete, dass der Blick auf die eigentlichen Ursachen der Diskrimierung verloren gehen könnten, wenn man sich zu sehr auf die kulturellen Verschiedenheiten konzentriert. Ein weiterer Kitikpunkt war, dass durch die Konzentration auf die in der Wanderung mitgebrachten Kultur aus der Lebenswelt des Herkunftslandes diese Kultur im Aufnahmeland seine Funktion verliert. Eine andere Kritik sieht die Gefahr einer zu starken Betonung der kulturellen Verschiedenheiten, was eine Verstärkung der Diskriminierung zur Folge hat. Lara
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