Antwort schreiben

A Ferdinand Sutterlüty

So 9. Sep 2012, 11:29

Agression als Kompensation von Ohnmachtsgefühlen

Zentrale Aussage: Agression ist ein Weg der Kompensation von Ohnmachtsgefühlen und des Erleben-Könnens von Macht und Stärke.

Ferdinand Sutterlüty (geb. 1662) hat Theologie und Soziologie studiert und hat als Wissenschaftler empirische Stundien zur Jugendgewalt geleitet. Zurzeit ist er Professor an der Katholischen FH in Paderborn.
Sutterrlüty glaubt, dass einem das Ausüben von Gewalt innere Befriedigung verschafft und konnte in seiner Untersuchung über Gewaltkarrieren zeigen, dass Jugendliche durch die Anwendung von Gewalt häufig eine Art "Offenbarung" erleben.
Besonders die Jugendlichen, die oft Ohnmachtsgefühle (meist in einem familiären Gewaltzusammenhang) erleben, sehen die Gewaltanwendung als Umkehrung ihrer eigenen Gefühle ins Gegenteil. Sutterlüty nennt das Erleben des eigenen gewalttätigen Handelns als eine wundersame Erscheinung, die ihr gesamtes Leben positiv verändert, eine "epiphanische Erfahrung". Hat der Jugendliche diese Erfahrung nun einmal gemacht, nimmt seine Gewaltbereitschaft massiv zu. In bestimmten Gruppierungen werden Intensivtäter als "Vorbilder" wahrgenommen und bewundert, da sie Macht ausüben und sich damit Respekt verschaffen.
Durch die Veröffentlichung eines Briefes, in dem Lehrer der Rütli-Schule (Hauptschule aus Berlin-Neukölln) unerträgliche Zustände, insbesondere Gewalt der Schüler untereinander und auch gegen Lehrer, beklagten, sah Sutterlüty eine Theorie bestätigt. Denn die Schüler (nur 17 % Deutsche, 61 % arabisch- oder türkischstämmig) bewegen sich zwischen Resignation und ohnmächtiger Wut hin und her. Da, wo sie in ihrem Leben keine positiven Perspektiven für ihre Zukunft sehen, erleben sie mit der Ausübung von Gewalt, dass sie Dinge bewegen können und somit zu Akteuren werden und ihr Schicksal nicht mehr passiv und resignativ hinnehmen müssen.

Es ergibt sich dadurch pädagogisch die Notwendigkeit, den Jugendlichen Erfahrungen zu ermöglichen, in denen sie sich als Akteure ihrer Wirklichkeit fühlen. Sie dürfen sich nicht nur als Opfer von Prozessen sehen und müssen Perspektiven für ihre Zukunft aufgezeigt bekommen. Die Jugendlichen, die Ohnmachtsgefühle erfahren mussten, müssen Wege finden, diesen zu entwachsen. Das können sie, in dem sie in der Schule immer wieder Erfolgserlebnisse haben und glauben können , dass sich ihre schulischen Leistungen positiv auf ihre Zukunft auswirken können.
Diese Ziele können allerdings nicht allein pädagogisch realisiert werden.

So 9. Sep 2012, 11:29

Re: A Ferdinand Sutterlüty

Do 25. Aug 2022, 11:38

Lara hat geschrieben:Agression als Kompensation von Ohnmachtsgefühlen

Zentrale Aussage: Agression ist ein Weg der Kompensation von Ohnmachtsgefühlen und des Erleben-Könnens von Macht und Stärke.

Ferdinand Sutterlüty (geb. 1662) hat Theologie und Soziologie studiert und hat als Wissenschaftler empirische Stundien zur Jugendgewalt geleitet. Zurzeit ist er Professor an der Katholischen FH in Paderborn.
Sutterrlüty glaubt, dass einem das Ausüben von Gewalt innere Befriedigung verschafft und konnte in seiner Untersuchung über Gewaltkarrieren zeigen, dass Jugendliche durch die Anwendung von Gewalt häufig eine Art "Offenbarung" erleben.
Besonders die Jugendlichen, die oft Ohnmachtsgefühle (meist in einem familiären Gewaltzusammenhang) erleben, sehen die Gewaltanwendung als Umkehrung ihrer eigenen Gefühle ins Gegenteil. Sutterlüty nennt das Erleben des eigenen gewalttätigen Handelns als eine wundersame Erscheinung, die ihr gesamtes Leben positiv verändert, eine "epiphanische Erfahrung". Hat der Jugendliche diese Erfahrung nun einmal gemacht, nimmt seine Gewaltbereitschaft massiv zu. In bestimmten Gruppierungen werden Intensivtäter als "Vorbilder" wahrgenommen und bewundert, da sie Macht ausüben und sich damit Respekt verschaffen.
Durch die Veröffentlichung eines Briefes, in dem Lehrer der Rütli-Schule (Hauptschule aus Berlin-Neukölln) unerträgliche Zustände, insbesondere Gewalt der Schüler untereinander und auch gegen Lehrer, beklagten, sah Sutterlüty eine Theorie bestätigt. Denn die Schüler (nur 17 % Deutsche, 61 % arabisch- oder türkischstämmig) bewegen sich zwischen Resignation und ohnmächtiger Wut hin und her. Da, wo sie in ihrem Leben keine positiven Perspektiven für ihre Zukunft sehen, erleben sie mit der Ausübung von Gewalt, dass sie Dinge bewegen können und somit zu Akteuren werden und ihr Schicksal nicht mehr passiv und resignativ hinnehmen müssen.

Es ergibt sich dadurch pädagogisch die Notwendigkeit, den Jugendlichen Erfahrungen zu ermöglichen, in denen sie sich als Akteure ihrer Wirklichkeit fühlen. Sie dürfen sich nicht nur als Opfer von Prozessen sehen und müssen Perspektiven für ihre Zukunft aufgezeigt bekommen. Die Jugendlichen, die Ohnmachtsgefühle erfahren mussten, müssen Wege finden, diesen zu entwachsen. Das können sie, in dem sie in der Schule immer wieder Erfolgserlebnisse haben und glauben können , dass sich ihre schulischen Leistungen positiv auf ihre Zukunft auswirken können.
Diese Ziele können allerdings nicht allein pädagogisch realisiert werden.





Er ist 1962 geboren


Zuletzt als neu markiert von Anonymous am Do 25. Aug 2022, 11:38.
Antwort schreiben




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Kinder, Bild, NES, Ford

Impressum | Datenschutz