Früher war die Lebensphase Jugend ein durch schulische und berufliche Bildung definierter und geprägter Lebensabschnitt, der durch den Charakter eines Übergangs von der abhängigen in die unabhängige Autonomie charakterisiert war. Ihre Dauer war von wenigen Jahren und dieser Übergang endete mit dem Erwerb eines Erwachsenenstatus, z.B. Übergang in das Berufleben, Gründung einer eigenen Familie, Übernahme einer Konsumenten- und Bürgerrolle. Heute hat sich diese Phase verändert. Sie gilt als eine eigenständige, lang gestreckte Phase, die jedoch ihren Übergangscharakter verloren hat, da heutzutage keine ausreichende Zahl von Erwerbsrollen im Berufssystem zur Verfügung stehen. Diese Phase wird als ein biografischer Abschnitt mit Eigenbedeutung angesehen. Durch die Verbindung der Komponenten Transition und Moratorium hat diese Lebensphase Jugend eine unverwechselbare und im Vergleich zu frühreren Generationen höhere biografische Bedeutung im gesamten Lebenslauf.
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