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Jean Piaget: Schemata

Di 28. Feb 2012, 16:19

Schemata: Schemata sind Grundbausteine des menschlichen Wissens. Man versteht unter Schemata ein organisiertes Wissens- oder Verhaltensmuster. Begriffe werden z.B. so miteinander verknüpft, dass ein individueller logischer Zusammenhang entsteht.
Schemata dienen also als Schablonen, mit denen man immer auf die gleiche Art und Weise handeln kann und das, ohne dabei darüber nachzudenken.
Schemata sind nach dem Schubladensystem geordnet. In ein Schema können verschiedene Dinge eingeordnet werden, insofern sie dazu passen.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Schemata:
1. Verhaltensschemata: z.B. Eins für fliegen, eins für springen usw.
2. kognitive Schemata: z.B. Eins für eckige Gegenstände, eins für runde Gegenstände, eins für raue Gegenstände usw.

Ein Schema entsteht durch Akkommodation (Differenzierung des Wissens). Kinder wissen z. B., dass sie Kuchen vorsichtiger essen müssen als Waffeln, wegen der Krümel..
Mit zunehmendem Alter vermehren sich die Schemata.

Akkommodation und Assimilation bilden bei der kognitiven Entwicklung ein Wechselspiel. Die Assimilation(Angleichung, Strukturerhaltung) verinnerlicht und entwickelt das Bestehende und verbindet die Gegenwart mit der Vergangenheit. Die Akkommodation(Umweltanpassung) dagegen bezieht sich auf Probleme aus der Umwelt, welche nicht zu den Informationen passen, die man schon hat.

Assimilation bedeutet Eingliederung neuer Erfahrungen in ein bereits bestehendes Schema. Sie ordnet Umweltreize in das schon Bekannte ein. Dann entstehen durch das vorhandene Wissen Strukturen. Um mit der Situation dann fertig zu werden, wird die Wahrnehmung ausreichend verändert.
Beispiel: Ein Kind weiß, dass es den Mund aufmachen muss und das Glas zum Mund führen muss, wenn es etwas trinken will. Dann muss es schlucken.
Wenn dieses Kind nun auf eine Flasche trifft, geht es genau wie mit dem Glas um.

Akkommodation bedeutet die Erweiterung/Anpassung eines bereits vorhandenen und erlernten Schemas an ein wahrgenommenes Problem, das mit den ja schon vorhandenen Schemata nicht gelöst werden kann. Akkommodation kann nur zustande kommen, wenn die Assimilation nicht genügt, um das Problem zu lösen, die vorhandenen Schema also nicht ausreichen. Diese müssen dann erweitert werden. Sie passen sich dem Problem an. Die kognitiven Strukturen werden also an die Realität angepasst und sind später bei ähnlichen Problemen wieder hilfreich.
Beispiel:
Versucht das Kind aus einer Schale zu trinken, so sieht es durch die Assimilation so aus, als sei es ein Gefäß für Wasser. Aus der Schale trinkt es sich aber schlecht und es entsteht ein Problem. Es kommt dann zur Akkommodation. Das Schema wird erweitert.

Assimilation und Akkommodation sind Formen der individuellen Adaption(Anpassung) des Menschen an seine Umwelt. Jedes Lebewesen strebt nach Äquilibration(Gleichgewicht erringen). Dieses Gleichgewicht wird allerdings durch Umwelteindrücke (z.B. Begreifen und Wahrnehmen) immer wieder in Frage gestellt und es kommt nie zu einem vollkommenen Gleichgewicht.

Di 28. Feb 2012, 16:19

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