Pädagogik LK Herder-Gymnasium Minden

Sowohl Krappmann als auch Mead stellen Theorien über den Interaktionsprozess und der Sprache als Medium auf.



Mead differenziert dabei zwischen dem „self“ und dem „mind“. Das „self“ beinhaltet die drei Phasen des „play“, „game“ und der Übernahme des generalisierten Anderen. Dies teilt sich außerdem in die zwei Komponenten des „Me“ und „I“ auf, wobei sich das „Me“ auf die Anpasung an die Gesellschaft bezieht, der Prozess des „role-taking“. Das „I“ wird durch spontane Handlungen deutlich und zeigt die eigentliche, individuelle Persönlichkeit eines Individuums, der Prozess des „role-making“. Der Begriff „Mind“ jedoch ist nicht genau erläutert sondern erschließt sich nur aus der auf Sprache fundierten Rollenübernahme in Interaktionsprozess und Bewusstsein.



Krappmann jedoch drückt sich genauer aus. Auch er spricht von Selbst- und Fremdbestimmung, die eine Identitätsbildung bestimmen. Sowohl Krappmann als auch Mead sagen aus, dass zwischen diesen beiden Instanzen eine Balance immer wieder neu gebildet werden muss.

Auch sehen beide die Identität als fortlaufenden Prozess an, jedoch erläutert Krappmann diesen genauer, denn er nennt verschiedene Möglichkeiten der gelungenen Identitätsbildung (Stichpunkt: Zusammenhängende Biographie, Balance, kreativer Akt, Autonomie gegenüber gesellschaftlichen Zwängen). Jedoch differenziert Krappmann noch genauer zwischen verschiedenen Erwartungen, da eine soziale Gesellschaft noch verschiedene Untergruppen hat, wie z. B. den Arbeitsplatz und den Freundeskreis, die alle verschiedene Erwartungen stellen, denen das Individuum sich auf verschiedene Weise stellen muss. Mead jedoch sieht die Gesellschaft als eine große Gruppe an und geht nicht auf einzelne Kategorien ein.

Letztlich nennt Krappmann als Folge einer nicht gelungenen Identitätsbildung die Isolation von der Gesellschaft, Mead jedoch nennt keine negativen Folgen.