D Erikson – Erziehung zur Ich-Stärke

Man muss laut Erikson ein schwaches Ich vor der Umwelt schützen.
Dieses kann nur durch einen Außenstehenden wie zum Beispiel Vater oder Mutter geschehen.
Sie müssen die Belastung für das schwache Ich reduzieren.
Zunächst wäre da die Versorgung, bei der die Eltern dem Säugling die Dinge beschaffen, die es sich selbst nicht beschaffen kann - wie zum Beispiel Nahrung und Wärme.
Anschließend können die Eltern dem Kind helfen, die Wahrnehmungsfähigkeiten und den Körper zu schulen, sodass es die Welt verstehen lernt und in ihr in zunehmend effektiver Weise zum Handeln befähigt wird.
Viel wichtiger ist allerdings, dass die Eltern ihr Kind vor gesellschaftlichen Erwartungen in Schutz nehmen, welche es überfordern würden.
Man muss dem Kind für seine Triebe Ausdrucksmöglichkeiten einräumen und es vor strenger Zensur bewahren.

Zur Förderung des starken Ich gibt es fünf Prinzipien, die Eltern und Erzieher befolgen sollten:
1. - die Natur und Triebe des Kindes erkennen und das Verlangen des Kindes, ihnen Ausdruck zu verleihen, akzeptieren und erlauben
2. - normale psychosexuellen Entwicklungsstadien und die Konflikte, mit denen das Kind konfrontiert wird, erkennen
3. - in jedem Entwicklungsstadium dem Kind genügend Möglichkeiten verschaffen Triebe zu befriedigen und übermäßige Befriedigung verhindern, sonst ist das Kind zu fixiert und kann sich nicht zum nächsten Stadium entwickeln
4. -dem Säugling reichlich Pflege und Schutz geben, damit das schwache Ich nicht von der physischen und sozialen Umwelt überwältigt wird
5. -mit der Zeit zunehmend Anleitungen zum Problemlösen geben, damit das Ich ein steigendes Repertoire an bewussten Anpassungstechniken entwickeln kann, die allen Triebbedürfnissen bei unterschiedlichen gesellschaftlichen Bedingungen Genüge leisten