Zwischen Transition und Moratorium
Bei dem Übergang in die Lebensphase Erwachsener gibt es zwei Möglichkeiten, die miteinander kombiniert werden können: Moratorium und Transition. Das Konzept Moratorium bietet einen Rückzug in den Schonraum, wie in der Jugendphase. Dort ist man auch von der gesellschaftlichen Verantwortung teilweise abgeschirmt und nimmt eine gesellschaftliche Auszeit. Das Konzept der Transition dagegen sieht einen raschen Übergang in den Erwachsenenstatus vor. Dabei orientiert man sich häufig an den Standards von mittleren und älteren Generationen. Es gibt vier Ausprägungen der Kombinationen von Moratoriums- und Transitionsorientierung. Dabei sind Jugendliche Produzenten eigener Entwicklung.
Die erste Ausprägung ist die Integration. Dabei handelt es sich um eine hohe Transitions- und Moratoriumsorientierung. Bei dieser Ausprägung findet eine hohe Gegenwartsorientierung und Zukunftsorientierung statt. Jugendliche orientieren sich deshalb oft an gesellschaftlich anerkannten Lebensläufen, aber erkennen auch den gesellschaftlichen Strukturwandel und die sich ergebenden Chancen.
Die zweite Ausprägung ist die Assimilation. Dabei ist die Transitionsorientierung hoch und die Moratoriumsorientierung niedrig. Bei dieser Ausprägung orientieren sich Jugendliche überwiegend an vorgegebenen Lebensmustern und wollen die Anforderungen der Jugendphase zielstrebig bewältigen. Allerdings werden so keine kreativen Lebensentwürfe ausprobiert. Die dritte Ausprägung ist die Segregation. Dabei ist die Transitionsorientierung niedrig und die Moratoriumsorientierung hoch. Bei dieser Ausprägung werden die Entwicklungsaufgaben nicht angestrebt und gelingen nicht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der eigenen biographischen Orientierung in gesellschaftlichen Nischen. Der Zukunftsorientierung wird ausgewichen.
Die vierte Ausprägung ist die Marginalisierung. Dabei ist die Transitions- und Moratoriumsorientierung niedrig. Bei dieser Ausprägung werden die Entwicklungsaufgaben verweigert. Hinzu kommt, dass keine eigene Option für die Gestaltung seiner Lebensphase vorhanden ist.
Laura
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