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 Betreff des Beitrags: 2. Phase von Piaget - Stufenmodell
BeitragVerfasst: Fr 2. Mär 2012, 15:21 
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Präoperationale Phase

Zu Beginn findet die Stufe des symbolischen und vor begrifflichen Denkens statt, welche vom 18 Monat bis zum vierten Lebensjahr verläuft.
In diesem Zeitraum kann das Kind sprechen und mit Vorstellungen wie auch Symbolen umgehen. Das Kind sammelt Erinnerungen und bildhafte Sinneseindrücke, welche es in Spielen wiederverwendet. Beispielsweise beim "Als – Ob" Spiel, wenn ein Kind einen Bauklotz nimmt und so tut, als sei dies ein Auto. Dies zeigt, dass ein Kind viel von der Wahrnehmung beherrscht, aber noch keine Logik versteht.

In dieser Phase begegnen wir auch dem Anthropomorphismus. Hierbei handelt es sich um die Vermenschlichung von Gegenständen, da Kinder Gegenstände sehr gerne personifizieren. Beispielsweise empfindet ein Kind einen Tisch als bösen Tisch, da er sich bewusst in den Weg stellt, damit das Kind sich daran stößt.
Diese Phase wurde von Piaget in 4 Stadien aufgeteilt:

-Alles ist lebendig
-Nur Objekte, die sich bewegen, sind lebendig
-Nur Objekte, die sich spontan und aus eigener Kraft bewegen, sind lebendig
-Nur Pflanzen, Tiere und Menschen sind lebendig

Die Kinder können sich Handlungen vorstellen, insofern diese bereits im „echten Leben“ stattgefunden haben. Auch machen viele Kinder nach, was sie sehen, beispielsweise „Mutter-Vater-Kind“ spielen, Auto fahren oder auch Sendungen und Personen aus dem TV nachspielen.

Außerdem wird in dieser Phase auch deutlich, dass die Kinder die Mengenlehre noch nicht verstehen.
Wenn eine Erwachsene Person zum Beispiel eine Menge von Äpfeln angibt, sagt diese: Das ist ein Apfel, dies sind zwei Äpfel und dies sind drei Äpfel.
Wenn ein Erwachsener ein Kind fragt, ob es ihm denn die drei Äpfel geben könnte, wird dieses ihm nur den dritten Apfel geben, da dieses denkt, dass der dritte Apfel so bezeichnet wird.
Ein weiteres Beispiel dazu ist die Umschütt-Aufgabe, in welcher wir ein langes, dünnes Glas und ein kleines, breites Glas nehmen. Zunächst füllen wir das kleine Glas und füllen dies voll mit Wasser, dann kippen wir das Wasser von dem einem Glas ins andere. Das Kind wird sagen, dass die Menge des Wassers sich vermehrt hat, da das dünne Glas größer ist und Kinder sich nur auf ein Merkmal konzentrieren können, in diesem Fall nur auf die Größe.

Mit dem vierten Lebensjahr beginnt die intuitive Phase, welche auch anschauliche Phase genannt wird und bis zum siebten Lebensjahr dauert.

Nun ist das Kind im Stande dazu, Eindrücke und Ereignisse zu ordnen und nach Zusammenhängen zu suchen. Außerdem hat es ein Regelbewusstsein entwickelt (Kind : Wenn heute Montag ist, dann ist überall Montag).

In dieser Phase treffen wir auf den Egozentrismus und auf die Zentrierung.

Der Egozentrismus besagt, dass das Denken sehr egoistisch und stark von der eigenen Wahrnehmung dominiert ist. Das Kind denkt also, dass seine eigene Ansicht, die einzig mögliche und richtige ist. Hinzuzufügen ist, dass das Kind sich auch noch nicht in andere Personen hineinversetzen kann.
Ein Beispiel hierfür ist:

Paul: Peter, hast du einen Bruder?
Peter: Ja habe ich, Hans !
Paul: Hat Hans auch einen Bruder?
Peter: Nein.

Das Kind weiß, dass es einen Bruder hat, jedoch ist es nicht in der Lage sich in seinen Bruder zu versetzen und zu realisieren, dass sein Bruder auch einen Bruder hat, nämlich ihn.

Die Zentrierung besagt, wie es der Begriff schon sagt, dass das Kind sich nur auf ein Merkmal konzentrieren kann.
So ist es nur fähig auf ein Merkmal zu achten. Wenn wir beispielsweise 2 Stäbe haben, von denen der eine dick und kurz ist und der andere dünn und lang, wird es entweder nur auf die Länge oder nur auf die Breite achten, da es nur auf ein Merkmal achtet.
Ein weiteres Beispiel hierfür ist auch wieder die Umschütt – Aufgabe, welche ich oben erwähnt hatte.

Das Kind ist aber schon in der Lage etwas von Klassen zu verstehen, da es Objekte bereits identifizieren kann. Jedoch kann es diese nicht immer richtig und genau einordnen, da Kinder bei fast allen Dingen sofort einen Zusammenhang sehen, sobald ein kleines Merkmal gleich ist.


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